COBI – CO2-neutrale Substitution von Koks durch Biomasserückstände in den Hochöfen der Eisen- und Stahlerzeugung
Stahl ist einer der dominierenden Werkstoffe unserer Zeit. Erneuerbare Energiesysteme wie Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen, Netze zur Energieverteilung, Elektroautos, Blockheizkraftwerke und viele industriell gefertigten Produkte kommen nicht ohne Stahl und somit nicht ohne fossile Kohle aus.
Neben der energetischen ist auch die stoffliche Nutzung dieser Kohle bzw. des daraus erzeugten Hüttenkoks metallurgisch zwingend nötig. Nur durch den enthaltenen Kohlenstoff, der zum einen als Brennstoff und zum anderen als Reduktionsmittel dient, ist die Gewinnung von Eisen und Stahl möglich. Durch diesen Einsatz werden pro erzeugter Tonne Stahl ca. 1,6 Tonnen CO2 ausgestoßen.
Im internationalen Verbundprojekt COBI forscht die HRW zusammen mit deutschen und brasilianischen Partner an einer nachhaltigen Substitutionsmöglichkeit für Hüttenkoks.
Durch die Aufbereitung und Konversion von anfallenden Reststoffen (z.B. Zuckerrohrbagasse) werden die Eigenschaften von Biomassen so verändert, dass sie im Hochofen fossilen Hüttenkoks substituieren können. Ein besonderes Augenmerkt liegt dabei auf der chemischen Zusammensetzung und der mechanischen Stabilität unter der aggressiven Hochofenatmosphäre.
Innerhalb des Projektes werden geeignete Biomassen in Deutschland und Brasilien als Ausgangsmaterial verifiziert. Dabei werden nur Biorestmassen betrachtet, sodass keine Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelindustrie besteht, keine weiteren Flächen in Anspruch genommen werden und es zur Verbesserung der Bioökonomie kommt. Durch thermische Behandlung wird daraus Biokohle bzw. Biokoks erzeugt, der durch Agglomeration in eine Form überführt wird, die im Hochofen einsetzbar ist.
Das Projekt wird durch das Forschungsprogramm CLIENT (Internationale Partnerschaften für nachhaltige Klimaschutz- und Umwelttechnologien und -dienstleistungen) durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Projektpartner:
Deutschland:
• CUTEC (Clausthaler Umwelttechnik-Institut GmbH)
• RHM Rohstoffhandelsgesellschaft mbH
• Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG
Brasilien:
• DEMET (Universidade Federal de Minas Gerais)
• ULBRA (Universidade Luterana do Brasil)
• Viena Siderúrgica (innovativer Roheisenhersteller aus Brasilien)
Die Hochschule Ruhr West verwendet Cookies, um Zugriffe und Marketingmaßnahmen zu analysieren. Diese Informationen geben wir an unsere Partner für Medienwerbung und Analysen weiter. Wir setzen Cookies von Analyse- und Retargeting-Software ein, um unsere Website bestmöglich an die Bedürfnisse unserer Besucher anpassen zu können. Sie können der Nutzung von Cookies zustimmen oder widersprechen. Weitere Informationen finden Sie in unserer
Datenschutzerklärung