Prosperkolleg - Transformationsforschung zur Zirkulären Wertschöpfung
Es muss nicht gleich Indium sein - jenes ausgesprochen seltene Metall, das für Flüssigkeitsdisplays gebraucht wird und dessen natürliche Vorkommen mit als erste erschöpft sein werden, weil derzeit keine Recyclingstrukturen existieren. Schon bei gewöhnlichen Roh- und Werkstoffen wird am Anfang noch wenig an das Produktende gedacht, landen nützliche Materialien und Fertigungsabfälle nur auf Deponien oder in der Verbrennung. Dabei könnte man durchaus ihre „Leben“ verlängern oder vervielfachen, sie in neue Produkte integrieren: „Zirkuläre Wertschöpfung“ schont die Ressourcen ebenso wie Unternehmensbudgets oder Geldbörsen der Verbraucherinnen und Verbraucher.
Seit 2019 hat das vom NRW-Wirtschaftsministerium geförderte Projekt „Prosperkolleg“ den Auftrag, den Wandel zur „Zirkulären Wertschöpfung“ zu erforschen und Umsetzungen anzustoßen. Ausgehend vom nördlichen Ruhrgebiet sollen hier in enger Kooperation mit heimischen Unternehmen Kreislauf-Lösungen (Produkte wie Verfahren) erarbeitet werden, die auch ins ganze Land ausstrahlen. An geeigneten Branchen mangelt es nicht: Potentielle Interessenten kommen aus Handel und Logistik, Abfall- und Bauwirtschaft sowie Metallverarbeitung und Chemie.
Neben der Hochschule Ruhr West zählen die Stadt Bottrop, die Effizienzagentur NRW, die Wirtschaftsförderung „WiN Emscher-Lippe“ sowie der von Hochschulmitgliedern gegründete Verein „Prosperkolleg e.V.“ zu den Projektpartnern. Sie verfügen über langjährige und relevante Kontakte wie Erfahrungen, mit denen sich strategische Kooperationen und konkrete Einzelprojekte anbahnen und realisieren lassen. Das Ziel: Unternehmen zu ermutigen, rohstoff- wie energiebewusster und nachhaltiger zu produzieren - was gleichermaßen Kunden, Konten und dem Ressourcen- und Klimaschutz nützt. Angesprochen sind etablierte Wirtschaftsbetriebe ebenso wie Startups, die ganz neue Güter, Verfahren oder Services anbieten möchten.
Einen wissenschaftlichen Mittelpunkt bildet das „Circular Digital Economy Lab“. Hier werden in Kooperation etwa mit mittelständischen Unternehmen neue informations- und verfahrenstechnische Problemlösungen erarbeitet und Geschäftsmodelle entwickelt. Dabei verbindet man Ansätze aus der Digitalisierung mit konkretem produktivem Einsatz: Intelligente Analyse, Produktdesign und Vernetzung ergänzen sich mit Upcycling und Controlling zu einem ganzheitlichen Prozess. Begleitet wird die Arbeit mit Informationskampagnen und Qualifizierungskonzepten - „Train the trainer“ sorgt beispielsweise dafür, dass betriebliche Multiplikator*innen das frischgewonnene Wissen im Unternehmen verbreiten.
Das Prosperkolleg-Projekt läuft bis Mai 2022. Es wird vom Wirtschaftsministerium NRW in zwei Teilprojekten über drei Jahre mit insgesamt 4,5 Millionen Euro gefördert.
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